Biowasserstoff-Magazin

Meinungen und Beiträge von Matthias Schönherr

  1. Stellungnahme und Hinweis zum Fortschrittsbericht 2008 - Matthias Schönherr, 08.06.2008
  2. Fortschrittsbericht 2008 - Beitrag von Matthias Schönherr
  3. Nach- und Zwischennutzungen von Brachflächen und Rückbaugebieten in Chemnitz
    Matthias Schönherr, 02.01.2008

Stellungnahme und Hinweis zum Fortschrittsbericht 2008 - Matthias Schönherr

Ein Beitrag vom 08.06.2008

Seit dem 5. Mai 2008 steht der Entwurf des Fortschrittsberichts zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zur Diskussion. Damit ist die zweite Konsultationsphase eingeleitet. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich bis zum 27. Juni 2008 mit Anregungen und Vorschlägen an der Fortschreibung des Berichts beteiligen. (siehe auch unter http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/DialogNachhaltigkeit/dialog-nachhaltigkeit.html) In dieser Sache mein Beitrag (zur Vervielfältigung freigegeben):

Stellungnahme und Hinweis zum Fortschrittsbericht 2008

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach Vorlage des ersten Entwurfes des Fortschrittsberichtes 2008 nehme ich die Gelegenheit wahr, auf Sachlagen hinzuweisen welche in diesen Bericht keine oder unzureichende Priorität beigemessen wurde. In meinem ersten Schreiben hatte ich im Zusammenhang mit der technischen umsetzbaren Konzeption der Biowasserstofftechnik auf den weiteren notwendigen Ausbau von regenerativen Energien hingewiesen. Leider stelle ich fest, dass in der Praxis unter den Begriff "regenerative Energie" teilweise völlig destruktive Umsetzungen erfolgen. Die Nutzung von regenerativen Energien (auch Kraftstoffe), dürfen keinesfalls auf Kosten der natürlichen Kreisläufe, der Lebensmittelproduktion oder gar langer Transportwege mit entsprechenden höheren Energieaufwendungen gehen. Der Bezug von alternativen Kraftstoffen und/oder deren Grundstoffe darf ferner nicht außerhalb der transparenten nachprüfbaren ökologischen Unbedenklichkeit erfolgen. Zusätzlich ist bei Importen die Energiebilanz mit einzubeziehen.

Am Rande und in Kurzform rege ich ferner zu folgenden Überlegungen an:

Kraftwerke – Kraft- Wärmekopplung

Herkömmliche Kraftwerke nutzen die eigentlich freigesetzte Energie für die Stromgewinnung nur zu einen geringen Teil ein. Bei Kohlekraftwerke als auch bei Öl- und Gaskraftwerken (bei Kesselbefeuerung) sind das weniger als 50%. Der überwiegende Teil der Wärmeenergie wird in Kühltürmen nutzlos vergeudet. Ziel sollte es sein, die abfallende Energie wirtschaftlich einzusetzen. Bei einem Kraftwerksneubau als auch bei bereits in Betrieb befindlichen Kraftwerken, sollte eine Betriebsgenehmigung von einer nachweisbaren wirtschaftlichen Energieausnutzung in Form von angeschlossenen Fernwärmenetzen und anderen geeigneten Maßnahmen abhängen. In der Infrastruktur von Großstätten mit naheliegenden Kraftwerken ist auf einen weiteren Ausbau von Fernwärmenetzen zu achten und eine Förderung für den Anschluß der Wärmeenergie Nutzung (auch die Bereitstellung von Fernkälte ist technisch möglich) für Wohn- und Gewerbeobjekte zu fördern.

Energiesparlampen

Nach Versprechen der Hersteller, sollen Energiesparlampen weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen und zudem eine höhere Lebensdauer haben. Damit soll diese Leuchttechnik zum Umweltschutz beitragen. In der Praxis erweist sich dies als Trugschluß.. Die Massenproduktion von Energiesparlampen beruht auf der 100-jährigen Technik von Leuchtstofflampen ohne auf die Idee zu kommen, die Leuchtmittel auf den geforderten Gegebenheiten anzupassen. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass trotz machbar kleiner technischer Modifikationen die Hersteller wegen eines möglichen drastischen Umsatzeinbruches nicht bereit sind diesen Leuchtmittel eine neuzeitliche Technik zu verleihen. Eine längere Lebensdauer einer Energiesparlampe (vor allem bei kurz frequentierten Betriebszeiten der Lampe) ist sicher nicht im Interesse der Herstellen, doch sehr wohl im Interesse der Nachhaltigkeit, bezieht man hier die Aufwendung für Energie bei der Herstellung und die Entsorgung der Leuchtmittel (welche als Sondermüll entsorgt werden müssen) mit ein. In diesen Zuge könnte durch eine bessere Konzeption der elektronischen Vorschaltung nicht nur eine längere Lebensdauer, sondern als Nebeneffekte auch eine Flackerfreiheit (zur Zeit 50 Hz) , eine weitere Energieeinsparung und die elektromagnetische Emissionsfreiheit erreicht werden.

Stand-by-Schaltungen

Vor allem bei Geräten der Unterhaltungselektronik als auch bei zahlreichen anderen Gebrauchsgeräten sind Stand-by-Schaltungen vorzufinden um die sofortige Betriebsbereitschaft zu gewährleisten. Ohne über den Sinn oder Unsinn solcher Schaltungen diskutieren zu wollen, steht sicher fest, dass auch andere Wege zum Ziel führen ohne auf Bequemlichkeit und Funktionalität verzichten zu müssen. Strittig ist hingegen wieviel diese Schaltungen Energie in Deutschland tatsächlich verbrauchen. Die Rede ist von wenigen Watt bis zur Leistung von drei Kernkraftwerken.

Ein weiterer Aspekt welcher mit dieser Thematik nur mittelbar in Zusammenhang steht ist folgender: Aus Kostengründen wird bei elektronischen und elektrischen Geräten auf einen Netzschalter verzichtet. Für den elektronisch Fachunkundigen ist zwar ein EIN-AUSschalter an den Gerät erkennbar welcher scheinbar das Gerät auch ausschaltet. Dieser Schalter ist in vielen Fällen lediglich ein Niederspannungsschalter welcher nur den Niederspannungsstromkreis vom eingebauten Netzteil oder Stecker Netzteil trennt. Ein Transformator läuft dann munter weiter und verbraucht im Leerlauf Energie. Es ist nicht das Ziel alle Geräte generell außer Betrieb zu nehmen um Energie einzusparen, sondern intelligentere Lösungen zu finden und diese auch einzusetzen. Damit diese Zielstellung gefördert wird, sind Verbrauchs Grenzwerte für Geräte festzulegen. Die bisherige Praxis zeigt, dass Geräte mit energieintensiver Technik zum Billigpreis (weil auf technischen Baugruppen verzichtet wird) den Markt überschwemmen und damit qualitativ höherwertige Produkte mit ökologischer Ausrichtung ausbremsen. Zu den jeweiligen Verkaufspreis eines Gerätes sollten (wie dies bei Großgeräten im Ansatz bereits gehandhabt wird) immer die Betriebskosten im Leerlauf und Betrieb mit aufgezeigt werden.

Diese Sachverhalte sind eine kleine Auswahl von bestehenden Problemen und Lösungsansätzen und somit weiterhin ausbaufähig.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Schönherr

 

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Fortschrittsbericht 2008 - Beitrag von Matthias Schönherr

An das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Referat 313

Konsultationspapier - Anregungen

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Grundlage des Konsultationspapieres des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung, sende ich Ihnen als Anhang eine von mir vorgestellte Idee zur umweltgerechten Stadtplanung für die Stadt Chemnitz. Der Vorschlag welchen ich für Chemnitz denkbar halte, dürfte auch in weiteren Großstädten umsetzbar sein, daher bringe ich diese Angelegenheit im Zusammenhang mit dem Konsultationspapier vor. Der Kerngedanke meines Vorschlags besteht sowohl in der Reduzierung und Aufnahme von CO2 Emissionen, als auch die Filterung von Feinstaub in den Stadtgebieten. Als Nebeneffekt werden neue Arbeitsplätze geschaffen und preiswertere und umweltfreundliche Energie produziert. Ferner könnte mit wenig Kosten und Aufwand die effiziente und umweltfreundliche Wasserstofftechnologie weiter ausgebaut werden und damit Rohstoffimporte vermindert werden. Die explodierenden Preise auf dem Energiemarkt werden dadurch nicht nur gebremst, sondern sogar zurückgefahren (2,5 Cent/KWh bei der Herstellung von Wasserstoff). Ich freue mich auf jede Reaktion darauf.

Mit freundlichem Gruß

Matthias Schönherr
09130 Chemnitz
(Anmerkung: Vollständgige Adresse liegt vor)

 

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Nach- und Zwischennutzungen von Brachflächen und Rückbaugebieten in Chemnitz

Ein Beitrag von Matthias Schönherr vom 02.01.2008

Nach Schätzungen gibt es in Chemnitz ca. 200 ha Brach- und ungenutzte Flächen. Der Leerstand bei Mietwohnungen von bis zu 25 Prozent macht einen weiteren Rückbau von Wohngebäuden notwendig. Die Arbeitslosigkeit liegt im zweistelligen Bereich, somit ist auch mit einer weiteren Abwanderung von Arbeitssuchenden zu rechnen. Laut „Wirtschaftswoche“ schneidet Chemnitz beim Demografie-Indexes schlecht ab und kommt auf den letzten Platz. Ein aus Industriebrachen und Rückbaugebieten bestehendes Stadtbild ist sicher keine Einladung an Wirtschaft und Fremdenverkehr.

Welche Lösungen gibt es?

Blumenwiesen und Tierhaltung im Stadtgebiet Chemnitz

Die Chemnitzer "Freie Presse" vom 02.11.2007 berichtete von der Idee des Agendaforums des Naturschutzzentrums, freie Grünflächen natürlich mit Tieren zu bewirtschaften. In diesem Zusammenhang ist auch die die Anlegung von Blumenwiesen angedacht.

Kleine und mittelgroße Frei- und Grünflächen mit Schafen oder Ziegen zu bewirtschaften ist nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch in praktischer Hinsicht sinnvoll. Für Familien mit Kleinkindern wäre der natürliche Kontakt mit Tieren in Parkanlagen oder sonstigen Freiflächen zusätzlich sehr willkommen und zugleich als Fotomotiv begehrt. Der verantwortungsvolle Umgang mit Tieren schließt natürlich auch eine angemessene Betreuung ein. Nach vorliegenden Informationen wird sich der NABU Chemnitz Erzgebirge um die Umsetzung dieser Idee kümmern.

Es ist allerdings unstrittig, dass weitere Ideen und Pläne notwendig sind. Sicher gibt es weitere Möglichkeiten, die es zu erarbeiten und auszuwerten gilt. Eine meiner Überlegungen möchte ich in Folge vorstellen:

Flächennutzung zur Energiegewinnung und Arbeitsplatzgarant

Eine von mir im Ansatz bereits im November 2007 vorgestellte Idee an das Umweltzentrum in Chemnitz, besteht in der Zwischennutzung von größeren Brachflächen mit Energiepflanzen. Um das Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2010 zu verdoppeln, ist der Einsatz von Biomasse als Energielieferant neben der Solar-, Wasser und Windkraftenergie von großer Bedeutung. Eine energetische Nutzung von Biomasse kann durch Verbrennung, Vergasung oder durch Verflüssigung freigesetzt werden.

Als nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt wirken diese Pflanzen als „natürlicher Feinstaubfilter“, was die Luftqualität im städtischen Raum zusätzlich verbessert.

Als in das Stadtbild passendes Gewächs, wäre im Besonderen Miscanthus sinsensis (auch als Chinaschilf bezeichnet) zu nennen. Dieses Gras mit C4-Photosynthese und hohen Ertragspotential hat mit 15 - 18 MJ/kg einen ähnlichen Energiegehalt als Holz. Damit sind 3 t Miscanthusstängel in der Lage eine Tonne Heizöl nachhaltig zu ersetzen.

Bereits jetzt schon befinden sich auf dem Markt Anlagen und Vorrichtung zur energetischen Verwertung von Miscanthus in folgenden Bereichen:

Kraftstofferzeugung
Gaserzeugung
Stromerzeugung
Warmwasser- und allgemeine Wärmeerzeugung

Zur Aufbereitung von Miscanthus stehen:

Häcksler für Miscanthus als Häckselgut und
Pressen für Miscanthus in gepreßter Form als Briketts

zur Verfügung.

Bereits jetzt zeichnet sich eine Verknappung von Holzpellets ab, welche ein Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie sind und aus Holz- und Hobelspänen gewonnen werden. Die Preise von Holzspänen für Pellets sind bereits gestiegen und werden weiterhin beträchtlich steigen. Das Angebot Miscanthushäcksel könnte mit nahezu unbegrenztem Mengenvolumen einen geeigneten Ersatz darstellen.

Synthetische und natürliche Kraftstoffe aus Biomasse

Biomasse zu Diesel

Nicht unweit von Chemnitz befindet sich eine Pilotanlage zur Herstellung von BtL-Kraftstoffen welche auch als Synfuel oder Sunfuel® bezeichnet werden.

BtL steht für Biomass-to-Liquid und gehört wie GtL (Gas-to-liquid)- und CtL (Coal-to-liquid)-Kraftstoffe zu den synthetischen Kraftstoffen. Schätzungsweise ist es möglich auf einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche umgerechnet etwa 4.000 Liter BtL-Kraftstoff zu erzeugen.

Schätzungen gehen davon aus, dass auf einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche umgerechnet etwa 4.000 Liter BtL-Kraftstoffe erzeugt werden können. Das ist relativ wenig im Vergleich zu einer weiteren Möglichkeit der Konversion der Primärenergie.

Biomasse zu Wasserstoff

Bei diesen Verfahren wird in einem Steam-Reformer Biomasse vergast. Im nachgeschalteten Shift-Reaktor wird bei 200-400 °C Kohlenmonoxid in Wasserstoff umgewandelt (CO+H2O = CO2+H2). Am Ende des Prozesses muss nur noch CO2 und H2 voneinander getrennt werden. Die aus der verbrannten Biomasse gewonnene Asche ist zudem ein gut abgestimmter Mineraldünger.

Die Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse kostet ca. 2,5 Cent KW/h. Im Übrigen ist es auch möglich, Wasserstoff ersatzweise an Stelle von Erdgas zu verwenden und somit in das örtliche bestehende Erdgasnetz einzuspeisen. An dieser Stelle werden einige ahnen, dass gewisse Interessenkreise erheblichen Widerstand gegen dieses Modell leisten werden.

Hier ein Beispiel zur Wirtschaftlichkeit

Wirkungsgrad (Holz):

Holzofen 85%
BTL = Biomass To Liquid 7%
H2 = Wasserstoff 90%
BZH = Brennstoffzellenheizung 90%

Erneuerbare Energien und Flächennutzung nur zur Energiegewinnung?

Das Bundesumweltministerium veröffentlichte eine Studie, wonach in Deutschland im Jahr 2006 rund 235.000 Menschen ihren Lebensunterhalt durch die Nutzung von Biomasse, Sonne, Wind, Wasser und Geothermie verdienten.

Die wirtschaftliche Belebung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist auch in Chemnitz möglich!

Die Nachfrage nach Energiepflanzen und somit auch nach Miscanthus, kann durch die weitergehende Nutzung zusätzlich forciert werden.

Weshalb gerade diese Idee?

Die derzeitige Energiepolitik unterliegt bedingt durch endlicher Energiequellen fremden Einflüssen. Langfristig betrachtet ist die Tendenz, Nahrungsmittel zur Kraftstoffherstellung zu verwenden, ethisch und wirtschaftlich bedenklich. Nahrungsmittel werden durch Verknappung teurer und werden zweckentfremdend und nutzlos verschwendet. Besonders zu kritisieren ist die Verwendung von Palmöl welches in Kraftwerken genutzt wird oder dem Diesel beigemengt wird. Der Anbau von Palmölplantagen trägt zur Abholzung des Regenwaldes bei und verdrängt verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Durch lange Transportwege verschiebt sich zudem die Energiebilanz.

Energie weitgehend kosten- und umweltschonend zu gewinnen bei zusätzlicher Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, sollte eine sinnvolle Perspektive sein.

Jeder ist eingeladen bei der Umsetzung mitzuarbeiten und weitergehende Ideen mit einzubringen.

Die Daten und Angaben sind folgenden Quellen entnommen:

www.bio-wasserstoff.de
www.fnr.de
www.neuburger-rundschau.de (Donnerstag, 31.August 2006) www.smul.sachsen.de/de/wu/Landwirtschaft/lfl/inhalt/6340_6342.htm
www.unendlich-viel-energie.de/index.php?id=51
www.bio-energie.de
www.bio-wasserstoff.info

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